Telekom digitales schutzpaket

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posted on 08 Jul 2024 under category services

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Datum Sprache Autor Beschreibung
08.07.2023 Deutsch Prüfer, Claus (Chief-Prüfer) Digitales Schutzpaket Business der Deutschen Telekom

Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom – wenn es um Basis-Infrastruktur geht, ist das Engineering vorbildlich. Doch je höher man sich auf den IP-Layern bewegt, desto chaotischer wird es. Zusätzliche Services der Telekom? Mein Tipp: Finger weg!

Digitales Schutzpaket Business

Die freundliche Telekom hat es tatsächlich geschafft, mir ihr neues Produkt “Digitales Schutzpaket Business” gleich dreimal zu verkaufen. Wie das passieren konnte? Und wieso gleich dreimal?

Produktdefinition

Hier wird das Produkt “Digitales Schutzpaket Business” konkret beschrieben: Telekom Digitales Schutzpaket – Produktdefinition.

Divergierende Fakten

Das Produkt wurde mir telefonisch bei einer Adressänderung des Zweit-DSL-Anschlusses meiner Eltern auf meine Firmenadresse angepriesen. Man suggerierte mir: IP-Pakete würden „transparent“ im Telekom-Netz überwacht. Bei bekannten Hackerangriffen würden die Pakete geblockt und kämen gar nicht erst ins Kundennetz (Firewall im Telekom-Netz). Es wurde sogar behauptet, dass durch definierte SLA (Wartungsverträge) im Angriffsfall Anspruch auf Schadensersatz bestünde.

„Oha, endlich mal ein sinnvolles Telekom-Produkt!“, dachte ich. „Für 29 € monatlich klingt das doch richtig attraktiv!“ Also habe ich das Produkt gleich für meine beiden Geschäftsanschlüsse gebucht – sogar drei Monate kostenfrei.

Produktdetails

Die Telekom schickt jedem Vertragsteilnehmer einen Produktflyer zu. Erster Fauxpas: Da ich zwei Produkte abgeschlossen habe, bekomme ich auch zwei Flyer – und die sind tatsächlich unterschiedlich und enthalten abweichende Marketinginformationen.

Gefickt eingeschädelt: Der Chinese aus dem ersten Flyer wurde im zweiten durch einen mittelalten (graubärtigen), fast nüchternen Herrn in seinem Architekten-Büro ersetzt. Offenbar, um keinen Verdacht auf Kooperation mit ausländischen Geheimdiensten aufkommen zu lassen.

Zum Glück wird im zweiten Flyer ein „Zusatzangebot“ erwähnt, das eigentlich genau die Features beschreibt, die mir ursprünglich für das Schutzpaket angepriesen wurden. Da schwellen Puls und Hals – Betrugsgefühle machen sich breit!

Keiner weiß Bescheid

Um Klarheit zu bekommen, rufe ich bei drei unterschiedlichen Telekom-Hotlines an. Niemand kann mir weiterhelfen. Mein konkretes Anliegen: „Der gebuchte Tarif Digitales Schutzpaket passt nicht zu meinen Bedürfnissen, aber der Tarif Internet Protect Pro aus einer der zugesandten Broschüren schon eher.“

Ich werde von Hotline zu Hotline weiterverbunden. SMS trudeln ein, ob mein Anliegen geklärt werden konnte. Ja Kruzifix nochmal, kann es wirklich so schwer sein, an Produktinformationen zu gelangen? Alles, was ich wissen möchte: „Passt der Tarif Internet Protect Pro zu meinen Anforderungen? Ist das auch exakt das, was ich mir vorstelle? Es soll kein Virenscanner sein, der lokal auf meinem Computer installiert werden muss!“

Unlauterer Wettbewerb?

In so einem Fall könnte man durchaus von unlauterem Wettbewerb sprechen. Als Kunde erwarte ich, dass die Informationen des Verkäufers mit denen des Produkts übereinstimmen. Erst nach Zusendung des Flyers wird klar: Die Produktfeatures entsprechen überhaupt nicht dem, was am Telefon versprochen wurde. Laut deutschem Recht muss dies jedoch hundertprozentig der Fall sein.

Auch die Meinung des Chip Magazins zum Produkt Digitales Schutzpaket: „Sehr gut!“ Hm, etwa Vitamin B? Kennt der Telekom-Produktdesigner wohl zufällig den Chefredakteur des Chip Magazins? „Jaja, so läuft das in diesen Kreisen“, könnte man vermuten.

Abzocke?

Und es geht noch eine Stufe höher!

Bei einem Standard-Support-Anruf bringt mich ein Telekom-Mitarbeiter sogar dazu, erneut drei Monate des Tarifs Digitales Schutzpaket „einzusparen“. Dass dabei ein zusätzlicher Vertrag abgeschlossen wird, verschweigt er mir aber.

Es trudelt der dritte Telekom-Produktflyer per Post ein.

Masche?

Falls das tatsächlich eine Masche sein sollte, bleibt es am Kunden hängen (in diesem Fall an mir), das Produkt zu stornieren. Liest man die zugesandten Flyer nicht genau, kann das schnell in Vergessenheit geraten, und man zahlt ohne Murren die 30 € monatlich, in der Annahme, korrekte Dienstleistungen zu erhalten.

Wäre meine Mutter nicht gewesen, die mich auf meinen Anspruch auf „ID-Alarm“ hingewiesen hat, hätte ich gar nicht nachgeforscht. „Häää, was? ID-Alarm? Was ist das denn?“ Ach ja, die Telekomiker – da kann doch etwas überhaupt nicht stimmen!

Am Ende hat meine arme Mum erst mal den Telekom-Shitstorm abbekommen.

Kontakt

Falls Ihr ähnliche Erfahrungen mit Telekom-Produkten gemacht habt: Schreibt an info@der-it-pruefer.de!